Also, jetzt rede und schreibe ich viel über Körperfeld und Schoßraum.
Hast du irgendeine Ahnung, von was ich da schreibe?
Bei mir hat es eine Weile gebraucht, doch da ich super viele Jahre Sport getrieben habe und viele viele Jahre Kampfkunst unterrichtet und trainiert habe, hat mir das ein gutes Gefühl dafür gegeben, wohin ich mich konzentrieren darf, wenn ich tief in mir ruhen will. (Das heißt nicht, das es mir ständig gelingt.)
Das innere EnergieMeer, Ki-hae, oder Chi im Unterbauch. Oder das Sakralchakra und die Region darum herum.
Das ist ein Energiezentrum in deiner Körperin.
Wir haben viele diese Zentren, je nachdem, aus welcher Richtung du kommst, findest du drei oder auch ganz viele.
Wir sind Energie, die sich in Materie manifestiert hat. Oder, wie es in einem meiner Lieblingslieder gesungen wird. Wir sind Sternenstaub, reine Lichtenergie. Wir herrlich, oder?
Du musst nichts davon glauben, was ich schreibe. Es ist meine Wahrheit. Mache dir selbst ein Bild davon. Lies oder höre dir verschiedene Ansichten an, oder mache Sport, oder bleibe einfach auf deinem Kissen sitzen. Alles ist gut und du wirst irgendeine Meinung finden.
Körperfeld bezieht sich auf deinen Körper, deine Innenwelt und das Feld um dich herum.
Je nach dem wie du gerade "in dir wohnst", fühlst du dich innen, oder außen. Manchmal auch überall. Oder nur im Kopf, da die Gedanken nicht abschalten können, oder im Körper. Empfindest du Emotionen und Gefühle, oder kannst du dich im Jetzt halten?
Was meine ich denn damit schon wieder?
Meiner Meinung nach, oder Erfahrung kommen Emotionen immer aus der Vergangenheit. Sie sind gespeicherte Erfahrungen und Geschichten, die wir erlebt haben und die wir erzählen. Mit jedem Erzählen, halten wir damit auch die Emotion aufrecht und diese kann sich u.a. etwas selbständig machen und uns JETZT fühlen lassen, dass etwas nicht in Ordnung sei, oder in Ordnung sei. Emotionen bleiben, Gefühle sind eine Momentaufnahme und kommen und gehen. Wenn du dich jetzt fragst, was fühlst du und du fragst dich in 5 min wieder, dann kann es ein anderes Gefühl sein. Oder du bist bereits soweit, dass du im JETZT sein kannst, ohne Anhaften an Gefühle.
Ich komme zwar etwas vom Thema ab, doch ist es interessant und ich möchte es gerne einpflegen.
Wir leben ständig entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Doch eher aus der Vergangenheit heraus, da es das "Gewohnte" ist. Das kennen wir. Wenn wir nun viel in der Vergangenheit leben, dann kann es geschehen, dass ich aus der Vergangenheit die Gegenwart spüre und sehe.
Ihr kennt das. Ihr denkt eure Beziehnungsperson sollte doch jetzt nicht so oder so sein, oder wieso merkt sie oder er nicht, wie es mir geht? Dann bist du nicht im Hier und Jetzt und du darfst vielleicht noch lernen deine Bedürfnisse auszusprechen.
Oder eine bestimmte Geste oder ein bestimmtes Wort wird erwähnt und frierst wortwörtlich ein. Dann hat dich ein Erleben aus der Vergangenheit im Jetzt getriggert.
Hast du nun dieses noch nicht in dir integriert, kann es sein, dass du aus deiner Vergangenheit heraus, reagierst. Und der Prozess kann noch nicht beendet werden.
Weiter geht es:
Manchmal spüre ich mich im Außen. Was genau meine ich damit?
Wenn ein Schmerz, als Beispiel zu dolle wird, dann exportiere ich ihn nach Außen. Dissoziation kann dafür ein Name sein.
Dann kann ich es in diesem Moment nicht spüren. Um handlungsorientiert zu bleiben im Alltag, schenkt uns unsere Körperin die Möglichkeit, eine zu starke Emotion "abzuspalten".
Das geschieht, wenn etwas in unserem Leben zu krass war. Ich glaube, du hast eine Idee, was ich meine, von was ich rede.
Bei mir waren es verschiedene Kindheitsgeschichten und zu guter Letzt der Tod meiner Tochter, die einige Emotionen abgespalten haben.
In der Therapie wird versucht, mit diesen "Anteilen" Kontakt aufzunehmen. Behutsam, damit das System diese Anteile integrieren kann.
Zu diesem Feld der Traumatherapie möchte ich nicht eingehen, sondern auf das Körperfeld und unseren Schoßraum.
So wie sich Teile abspalten können, so können sich "traumatische Erlebnisse" auch in unserer Körperin manifestieren.
Beispiele wären: Schmerzen, Migräne, Tinnitus, oder auch taube Stellen können einen Hinweis geben, das hier etwas über den Körper erfahren werden darf.
Ob das schön ist, oder nicht. Kann ich nicht sagen. Es ist so.
Ich selbst habe seit Kindheitstagen Schmerzen um meine Gelenke herum und in den Muskelschichten und auch Migräne. Als Erwachsene kamen Tinnitus und Fibromyalgie dazu.
Seit Jahren nehme ich Schmerzmittel und versuche mit Therapie und Körperfelderfahrungen meinem Innenleben auf die Spur zukommen.
Es ist ein langer Weg, doch er lohnt sich zu gehen. Ich spüre immer mehr und kann gut und behutsam damit umgehen. Manchmal braucht es einige Sitzungen, manches braucht einfach viel Zeit und manches darf schneller gehen. Sei liebevoll. Es gibt keine Termini, die dir sagt, nun ist es gut.
Was meine ich nun mit dem Körperfeld?
Wie schon geschrieben, kann ich mit behutsamen Handauflegen, durch gezielte Atmung und auch Gewahrseinübungen in mich hinein lauschen. Wenn der Raum gehalten, Vertrauen aufgebaut ist, dann kann das Erleben eine Chance haben, gesehen und gefühlt zu werden.
Manchmal ist es eine gute Sache, es sich aus einer anderen Perspektive anzusehen, um nicht überwältigt zu werden, doch weiß ich, dass, wenn das Gegenüber achtsam ist, dann wird sich soviel zeigen, wie das System bereit ist, zu verarbeiten und zu integrieren.
Die Köperin ist deshalb so wichtig, da wir zwar im Kopf ganz viel darüber reden können, doch fühlen und erfahrbar machen, das geschieht im Körper.
Auf körperlicher Ebene kann ich die Emotionen hochholen und ihnen die Möglichkeit geben, gesehen und gefühlt zu werden. Unsere Körperin zeigt uns ganz deutlich ob es Grenzen gibt, die nicht überschritten werden, oder ob es sich im Schwellen handelt, die behutsam angeschaut werden können. Handlungsorientiertes Erfahren.
Ein Prozess kann zu Ende gebracht werden.
Wie, ein Prozess? Ja ein Prozess.
Stell dir vor, du erlebst etwas schreckliches. Du erschrickst dich, du erstarrst, oder läufst weg, oder gehst in den Angriff. Doch gibt es oft Momente, in denen wir das Erlebte nicht zu Ende bringen.
Ich gebe dir ein Beispiel.
Stell dir vor, du hast einen Unfall mit dem Fahrrad. Dir nimmt ein Auto die Vorfahrt, du fällst vom Fahrrad, Göttin sei dank ist nichts schlimmes passiert. Das Auto fährt einfach fort, du liegst auf dem Boden, total erschrocken. Passanten eilen zu dir (hoffentlich) und wollen dir aufhelfen. Sie fragen dich, wie geht es dir? Und du? Du sagst, es ist alles in Ordnung. Du steigst auf dein Fahrrad und fährst weiter.
In diesem Moment ist der Schock und der Stress des Erlebten in dich hinein "gefahren" und bleibt dort.
Ein Tier, dass fast gefressen worden wäre und doch abhauen kann, schüttelt und zittert alles an Stressoren aus seinem System, sobald es in Sicherheit ist.
Wir Menschen machen das nicht.
In dem Beispiel oben, hättest du dich nicht auf dein Fahrrad gesetzt und wärst einfach losgeradelt, sondern hättest alles aus deinem System geschüttelt, würde nichts im Körperfeld an Stress überbleiben.
Doch das tun wir nicht. Wir beenden den Prozess nicht.
Solche und andere Situationen können über Jahrzehnte im Körperfeld festsitzen und uns irgendwann an anderer Stelle Schmerzen verursachen.
Die Schoßraumarbeit, oder Körperfeldarbeit kann ein gutes Werkzeug sein, diese Erlebnisse fühlbar zu machen und den Prozess zu beenden.
Geschieht das bei einer Sitzung? Manchmal ja, manchmal nein. Es liegt an dir und dem Kontext. Passt es gerade, dass Raum da ist, sich bestimmten Themen zu stellen, oder nicht.
Doch kann der Kontext geschaffen werden.
Manchmal kann es sein, dass sich erst andere Teile in dir zeigen, die gesehen werden können, die du benötigst, um Vertrauen aufzubauen, als Beispiel.
Dann können sich die Kinder zeigen, die noch mal nachgenährt werden wollen, oder ausdrücken, dass sie Angst hatten, nicht gesehen wurden, vernachlässigt, oder oder oder.
Diese Herangehensweise hilft und unterstützt dich, dir deine Anteile zurückzuholen und ihnen eine Mutter, oder ein Vater zu sein, der sie JETZT beschützt und liebt.
Dies ist ein Teil, der andere widmet sich den verletzten Anteilen in uns, oder den dissoziativen Anteilen.
Wie soll das gehen?
Es ist der Raum, der das ermöglicht. Es geht in der Sitzung darum, die Hand auf gesichertem Terrain ruhen zu haben. Und dann cm weise in die Richtung der NOGO Zone zu gelangen. Das kann der Schoß sein, doch ist es nicht das Ziel. Das Ziel könnte sein, zu erspüren, wo du aus deiner Körperin driftest, oder nicht mehr anwesend bist, oder du erstarrst, Gefühle kommen, Geschichten und Erlebnisse auftauchen. Das darf alles da sein.
Der Raum wird dafür gehalten und geöffnet. Du bist eingeladen, dir Zeit zu geben und die Möglichkeit in so kleinen Schritten dir selbst zu begegnen und dir Vertrauen zu schenken, damit die Anteile wieder nach Hause geholt werden können.
Und vielleicht, ganz vielleicht, verändert sich deine Sicht auf die Welt und die Vergangenheit verliert ihren Schrecken. Ohne das er klein geredet wird.
Letztenendes geht es darum, wieder in die Selbstverantwortung zu kommen und in die Handlung. Liebevoll mit sich zu sein. Anzuerkennen, dass wir ALLE verletzte Anteile haben.
Dies ist eine schöne Form von Mitgefühl mit sich, mit allen anderen.
Präsens ist das Zauberwort für diese Form des achtsamen Raumes. Lernen wir wieder uns im Körperfeld zu bewegen und die Landkarte zu befahren. Die Gebiete uns zurück zu erobern. Somit fühlst du dich immer mehr in dir wohnen und kannst aus dir heraus in aller Achtsamkeit reagieren und agieren.
Gemeinsam treten wir alle an uns unsere Schatten anzusehen und die Monster zu liebevollen Schmusekatze zu verwandeln.
Oder?
Oder lieber nicht?
Und im Alten bleiben, weil gewohnt?
Die Entscheidung triffst du ganz allein.
Alles Liebe euch tollen wunderbaren Seelen.
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