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Berührungspunkte II

Berührung, wie sehnen wir uns oft danach. Die Verbindung zwischen Menschen, die uns wohlwollend gegenüber stehen, uns begleiten, die wir begleiten im Leben.

Manchmal treffen wir auf Menschen, die uns lange begleiten, vom Kindergarten über die Schulzeit hinaus. Immer wieder kommen wir zueinander, sind uns nah.

Manchmal treffen wir auf Menschen, die unseren Weg nur zum Teil begleiten. Einen Lebensabschnitt lang. So lange, bis sich die Wege trennen.

Seit langer Zeit stelle ich mir das Leben wie eine Spirale vor, die mit anderen Spiralen

verbunden ist. Immer wieder treffen sich die Spiralen, geraten durch Luftzüge zueinander und in eine Form der Begegnung, ein Kontakt der Spiralen, der Wege, findet statt.

Für einen flüchtigen Moment, für innige Momente, für eine ganze Weile, das entscheidet sich letztendlich darin, wie wir uns aufeinander einstellen. Welchen Auftrag wir miteinander ausführen, ausfüllen auf diesem Abschnitt. Wie weit möchte ich mein Herz öffnen, wie weit lasse ich mich darauf ein, das ein Kontakt über den Moment entstehen kann. Ein Kontakt, der vielleicht

zu einer anderen Zeit schon gesponnen wurde. Dieser Faden, dieser Weg, der uns wissen lässt,

ich kenne dich. Ich kenne mich in dir. Mein Herz dehnt sich aus in der Umarmung zu dir hin.

Ein zarter Hauch der Ewigkeit, der Liebe und Lebendigkeit in Zeit und Raum. In der Ausdehnung über den eigenen Körper hinaus, dem Pulsieren des Kosmos hingebend.

Dieses Geschehen, daß wir uns begegnen, unser Herz erreichen, wo augenblicklich die Uhr angehalten ist und sich ein warmes Wissen, ein Herz-wissen ausdehnt. Ein Moment, in dem ich dem Gegenüber in die Augen sehe und wahrnehme, wir gehören zusammen, für diesen Moment. Mehr wissen wir nicht.

Unser Herz schlägt und wir vergessen vielleicht für viele Momente, dass das, was wir hier erleben ein flüchtiger universeller Moment ist. Ein Moment, der soviel universellen Geist, soviel Herz, soviel Liebe inpliziert.

Liebe, ein Berührungspunkt, der so viele Facetten beherbergt.

Brauchen Liebe

Wollen Liebe

Lust Liebe

Gebundene Liebe

Eltern Liebe

Doch die größte Liebe ist doch die, die frei lässt, die uns so nimmt, wie wir sind, Die bedingungslos ist. Die, die sich verzehrt, sich einlässt, sich öffnet, sich preisgibt im anderen Menschen, Die wieder loslässt und sich frei bewegt. Die die Lebendigkeit in uns bringt, die uns ins Lachen, in die Freude, ins Leben bringt.

Sowohl auch die dunkle Seite in uns frei setzt. Die Zerstörerin, die uns erlaubt tief in unserer Seele und in unserem Herzen die Trauer, das Trennende, das Leblose zu erfahren und zu ergründen. Die Weltenzerstörerin, die durch diese Gewalt uns erkennen lässt, dass das Neue Zarte Sanfte Liebende nicht ohne die Zerstörung existieren kann. Es braucht den Vulkanausbruch, der durch seine heiße Lava, die aus der Tiefe der Mutter Erde empor stößt, alles um sich verbrennt, um dann aus der gewonnen Asche eine neue Vielfalt an Leben und Lebendigkeit zu gebären.

Wie kann ich Liebe leben? Wir sind vermeintlich eingebunden in unsere vergangenen Verstrickungen und Geschichten, die wir erlebt haben, die uns verletzt, gedemütigt, verlassen haben. Wir möchten nicht verletzt werden und wollen gleichzeitig frei sein, wir wollen nicht verletzen, wollen unabhängig von allem sein. Und gleichzeitig sind wir alles. Wir verzehren uns nach einer Einheit. Möchten vieles teilen, geben Teile von uns auf.

Dann kommt der Zeitpunkt,in der uns eine Unruhe beschleicht, zuviel weggeben zu haben, wir glauben, wir müssen in diesem Sein wieder eine Individualität leben und trennen uns dadurch von dem großen Ganzen. Wir reduzieren unsere innere Größe und unsere innere Schöpfung und manifestieren unseren Geist in unseren jetzigen Körper. Wir erlauben unsem Verstand wieder die Oberhand zu erlangen und darüber zu richten, was wir nicht sind.

Wie können wir uns diese Liebe erfahrbar machen und verinnerlichen? Brauchen wir Techniken, die uns dahin bringen, dass wir den Verstand besänftigen und unser Herz in einen Zustand bringen, das uns ermöglicht, dass wir die Weite und die All-umfassende Größe des kosmischen Zustandes erreichen?

Ist es vielleicht einfach nur die kindliche Offenheit und Liebe, die sie uns entgegenbringen, an die wir uns erinnern dürfen. An die Reinheit, die unsere Kinderseele hatte. Die Reinheit, die wir alle immer noch haben. Ohne Aber, ohne Drama, ohne Trauma, ohne alles. Einfach in der Reinheit die ist.

Das Trennende können wir immer und überall abrufen.

Es bedarf einer größeren Überzeugung, dass wir uns der Liebe und der Berührung hingeben. Berührung von Herz zu Herz und von Körper zu Körper. Doch wenn wir uns dafür entscheiden uns zu berühren, dort, wo es am Wichtigsten ist, dann entstehen Wege, atmende Wege, atmende Seelen, im gemeinsamen Rhythmus. Die Spirale dehnt sich aus und bekommt Schattierungen, die alles umspannt.

In diesem Wissen möchte ich berühren. Darf der Kontakt zu uns berührt sein.

Vor allem und dies ist wohl das Wichtigste von Allem. Die Liebe, die Akzeptanz, die uneingeschränkte Bedingungslosigkeit zu uns.

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