Spürraum
Fühlraum
Im Schoss gehalten
Im Schoss verankert
Geborgenheit
Getragen in der Dunkelheit
Halt gebend
Halt schenkend
Schutz
Wer bist du, wenn du in dir ruhst?
Wer bist du, wenn nichts funktioniert?
Wo bist du, wenn nichts geht?
Spüre sanft
Atme tief in dein Wesen
Ruhe in dir
Fühle dich
Im Schoß verankert
Spürst du dich?
Fühlzeiten
Was haben diese Zeilen mit Sexualkultur zu tun?
Fragst du dich das gerade?
Keine Ahnung. Was genau siehst und spürst du in dir, wenn du das liest?
Sexualkultur
Vor ein paar Wochen bin ich über diesen Begriff gestolpert und bin dabei ihn zu erforschen. In mir. Was will dieses Wort von mir? Will ich etwas von ihm?
Gesundheitspraktikerin für Sexualkultur. Klingt spannend. Was mache ich damit?
Alles entstand daraus, dass ich tantrische Massagen für Frauen anbiete, sowie die Erkundung unseres Yoniversums, als auch Schoßraumprozessbegleitung.
Um nicht, durch das Gesetz des Prostitutionschutzes, verurteilt zu werden, habe ich mich entschieden, mein wirken auf einer tieferen Ebene anzusiedeln.
Tiefe Ebene des "eigenen Erfahrens", des Integrieren und des Gefühls sich wieder im gesamten Körper zu beheimaten. Mit all den Dramen, die wir in unseren Leben erleben durften.
Das ist noch sehr oberflächlich ausgedrückt.
Wie kann ich es deutlicher machen?
Durch meine erlebte und durchlebte Geschichte kam es in meinem System immer wieder zu dem Gefühl, mich nicht wohl in mir zu fühlen. Ich habe schon sehr früh angefangen mich über das Außen zu definieren und mich nicht richtig zu fühlen.
Zu dick, zu groß, zu große Brüste, zu dieses zu jenes. X-Beine, große Nase. Das ging soweit, dass ich dachte, vielleicht macht es Sinn, nicht da zu sein.
Ich sehnte mich nach dazu zu gehören und ich sehnte mich nach Nähe, wobei ich alles nicht kannte und auch nicht wusste, wie sich das anfühlen konnte.
Also probierte ich aus. Ich ging voll in die Freundschaften rein und war intensiv. Das passte nicht. Da zog ich mich zurück.
Ich ging es zaghaft an, war auch nicht richtig, weil was weiß ich.
Irgendwann hörte ich mit dem Essen auf, das half auch nicht. Ich versuchte Drogen, war ein sch... Gefühl. Ich wollte niemanden Macht über mich geben.
Ich trainierte viele Jahre richtig viel und ging über jedemenge Schmerzgrenzen rüber.
Doch wusste ich immer noch nicht, wie ich Kontakt machen sollte. Entweder war ich on, oder ich war off. Ich ging rein, und zog mich wieder zurück.
Was über blieb, war die große Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit.
Mit den Kindern veränderte sich ein großer Teil meines Lebens. Ich wurde ein Stückchen ruhiger und ich "kümmerte" mich, war da.
In diesem Universum konnte ich sein. Da hatte ich Vertrauen.
Mit der jüngsten Tochter kam jedoch ein altes System wieder in mein Leben. Die Überforderung und das "Müssen" (welches ich bis dato noch gar nicht gestrichen hatte) und vorallem das Gefühl, mich für alles rechtfertigen zu müssen. Sollte ich doch die sein, die sich mit ihrer Tochter auskennt, warum wurde mir dann nicht zugehört. Warum wurde ich nicht gehört, bzw. war wieder zu "intensiv", zu aufmüpfig, zu unbequem....
Ihr glaubt gar nicht, wie wütend mich das gemacht hat, doch Wut darf nicht gezeigt werden, was soll das für ein Vorbild für die Kinder sein?!?
Und ich war wütend. Auf den Umstand, darauf, dass ich wusste, das Lucia sterben würde, wütend, dass ich sie nicht retten konnte. Ich war verzweifelt und wütend.
Das, was ich lebte, war mitunter ein hartes, "es ist wie es ist!". Das hat mir geholfen.
Und einsam gemacht. Dieses Gefühl kannte ich bereits.
Das Leben ging weiter und hat mich weiter geschliffen, mich konfrontiert. Konfrontiert mit meinen verletzten Anteilen, mit der Stärke, der Sanftheit, dem Groben, dem Leisen, dem depressiven Anteil, dem lebendigen Anteilen. Mit der Wut, dem heiligen Zorn, der Einsamkeit und dem Gefühl nicht richtig zu sein und DOCH IN DEM GANZEN VOLLKOMMEN RICHTIG ZU SEIN.
Ich bildete mich weiter, suchte Antworten in Workshops, suchte Antworten im Gegenüber und strudelte so von einer Ausbildung in die nächste.
Was dann passierte war, dass ich langsam immer mehr bei mit ankam.
Durch die Tantraausbildung, oder der Sterbeammen-Ausbildung, oder der schamanischen Ausbildung lernte ich mich neu zu entdecken.
NLP half, the journey half und viele Gespräche mit neu gewonnen Freundinnen.
War es leicht und easy?
Nein, es ist immer noch unbequem und anstrengend die eigenen Schatten und Storys anzusehen und im Gegenüber sich selbst gespiegelt zu sehen.
Möchte ich tauschen?
Ein klares NEIN.
Ich bin so, ich bin nervig, schlecht drauf, nörgelig, lustig, anstrengend, ehrlich, schmusig, enthusiastisch, zurückgezogen und noch vieles mehr.
Vor allem ehrlich. Auch wenn ich nicht alles sage.
Das bin ich und das hat sich auf dem Weg zu dem Wort Sexualkultur entwickelt.
Mit dem Beschäftigen mit meiner Körperin habe ich erfahren dürfen, dass alles gut ist und da sein darf. Ich bin ein Teil vom großen Ganzen.
Ich bin göttlich und es ist gut so, wie es ist.
Ich bin gekommen, um zu bleiben.
Was tue ich nun als Gesundheitspraktikerin für Sexualkultur?
Ich bin da um dir einen Raum zu schenken, dich zu spüren. Ich bin da, dich in diesem Raum zu halten und da zu sein. Ich werde nicht gehen.
Wir Frauen dürfen anfangen zu lernen FÜR uns da zu sein. Es geht nicht um geliebt zu werden und anerkannt zu werden, sondern darum, dass der Raum groß genug für uns alle ist.
Ist das anstrengend?
Ja.
Na und?
Dann ist das so und vielleicht wird es dadurch auch wieder leicht.
Wenn wir uns der Fülle öffnen wollen, dann dürfen wir uns der eigenen Fülle öffnen und hier uns ganz weit ausdehnen.
Im Schoßraumprozess und im Halten von Raum und Zeit geht es darum, dich zu spüren, dich neu und alt zu entdecken, dich zu integrieren und anzuerkennen.
Ob nun in dieser Form, oder im Gespräch, oder in der Massage. Alles ist ein Weg, dir selbst zu begegnen. Und das im DU.
Bist du bereit, diesen Schritt zu wagen?
Dann frage dich: Hast du etwas zu verlieren, oder zu gewinnen?
Und die Stimme der Angst und der KritikerInnen dürfen da sein. Wir laden sie ein. Und vielleicht haben sie dann auch bock, neue Eigenschaften zu kreieren.
Was meinst du?
Alles alles Liebe dir
"Es ist, was es ist, sagt die Liebe."
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