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Was bringt dir Breathwork im Alltag?

Aktualisiert: 23. Aug.

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Unser Atem begleitet uns vom ersten bis zum letzten Moment unseres Lebens – und doch schenken wir ihm im Alltag kaum Beachtung. Gerade in stressigen Situationen, bei Schmerzen, in Zeiten von Depression oder wenn alte Traumamuster aktiviert werden, verändert sich unser Atem unbewusst: er wird kürzer, flacher, schneller oder er setzt immer wieder aus. Der Körper schaltet in diesen Momenten auf den Überlebensmodus (fight-flight-freeze). In diesem Moment entsteht ein Kontaktabbruch zu unserem inneren System. Wir verlieren wir den Kontakt zu unserer inneren Ruhe, der Präsenz und der inneren Kraft. Es kann soweit kommen, dass Anteile, oder gar wir selbst sich von uns distanzieren, was als Dissoziation bekannt ist. Wir spüren uns nicht mehr, haben uns von unserem Körper abgeschottet und haben somit kaum noch die Möglichkeit zu agieren, oder zu reagieren.


Genau hier kann Breathwork ansetzen. In einer Session übst du, deinen Atem bewusst zu vertiefen, zu verlangsamen oder in eine natürliche, fließende Bewegung zurückzugelangen. Das kann wie ein Reset für dein Nervensystem wirken. Diese kurzen Momente des bewussten Atems kannst du immer wieder in deinen Alltag einbauen, es empfiehlt sich sogar, denn diese kurzen Momente dienen deinem Nervensystem sich in Balance zu bringen. Doch auch schon nach einer Session kannst du die Besonderheit einer Breathwork erfahren und mit ihr in dein Gewahrsein kommen. Das heißt, du kannst JETZT spüren und fühlen, wie es in diesem Moment sich in dir anfühlt. Ohne die Vergangenheit. Nur im Jetzt fühlen. Dies hat eine enorme resiliente Kraft. Kombiniert mit ruhiger Musik, oder Natur, oder einer warmen und kalten Dusche, kann sich daraus ein neues Selbstbild aufbauen.


Der Atem ist immer im Moment. Wenn du dich bewusst auf ihn einlässt, wird der Körper zum Anker, der dich zurückholt – raus aus Grübeleien, Flashbacks oder Zukunftsängsten. Genau das ist bei vielen Erkrankungen und Belastungen der Schlüssel.

Ich kann dies nur aus meiner eigenen Geschichte und den Erfahrungen, die ich mit Breathwork seit ein paar Jahren mache, bestätigen. Als Beispiel: in mir ist der Raum der Zuversicht viel größer geworden, ich bin gelassener, kann mich schneller aus depressiven Stimmlagen herausholen, die Panikattacken, die ich eine Zeitlang hatte, sind fast verschwunden. Ich fühle mich durch die bewusste Atmung entspannnter. Kann mich besser halten und die Vergangenheit von dem Jetzt besser trennen. Es gibt mittlerweile einen wohlwollenden Anteil, der sich immer besser anfühlt und mich dadurch trägt.


Wenn du dich jetzt fragst, ob ich alles geheilt habe? Dann kann ich darauf nur mit Nein und Ja antworten. Die Vergangenheit ist die Vergangenheit. Da ist nichts dran zu rütteln, doch kann der Blick, der Fokus ein ganz anderer werden und dadurch kann Integration entstehen.

Hier sind nur einige Themen, bei denen Breathwork unterstützen kann.

  1. Depression

    - In depressiven Zuständen zieht sich der Atem oft zusammen, er wird flach und leblos.

    - Durch Breathwork entsteht Bewegung im Inneren, Energie beginnt wieder zu fließen.

    - Das Gefühl, „abgeschnitten“ oder „erstarrt“ zu sein, kann sich lösen.

  2. PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)

    - Flashbacks und Übererregung halten das Nervensystem im Daueralarm.

    - Atemarbeit bietet eine Möglichkeit, den Körper sanft zu regulieren, ohne in die Überflutung zu gehen.

    - Der Atem wird zum Werkzeug für Selbstregulation – ein Schritt Richtung Sicherheit und Kontrolle.

  3. Fatigue/ Erschöpfung

    - Chronische Müdigkeit geht oft mit Sauerstoffmangel im Gewebe und Energiestau einher.

    - Bewusstes Atmen kann das Nervensystem von Dauerstress in einen Regenerationsmodus bringen.

    - Selbst kleine Atemübungen schenken wieder Zugang zu innerer Kraft.

  4. Stress / Burn out

    - Dauerstress = hoher Cortisolspiegel, flacher Atem, kaum Pausen.

    - Breathwork signalisiert: „Du darfst loslassen.“ Herzschlag beruhigt sich, Blutdruck sinkt.

    - Es entsteht ein gefühlter Unterschied: von Druck zu Weite, von Anspannung zu Vertrauen.

  5. Angst & Panik

    - In der Angst wird der Atem kurz, schnell, unkontrolliert – das verstärkt die Symptome.

    - Durch Atemübungen kannst du den Körper neu konditionieren: tiefer Atem = Sicherheit.

    - Viele erleben, dass Panikwellen dadurch abklingen, anstatt sich hochzuschaukeln.

  6. Stimme & Ausdruck

    - Durch Druck auf die Stimmbänder und durch angehaltenen Atem, entsteht Spannung auf die Stimme.

    - Atemübungen mit dem Bauchraum und dem Zwerchfell können den Ausdruck und die Stimme entspannen.


Es ist nur eine kleine Auflistung mit Stichworten, doch wenn du dich wirklich auf den Prozess der Atempraxis einlässt, wirst du auf längere Sicht, oder kürzere, deine Veränderung wahrnehmen.


Benefits, die du dadurch sofort im Alltag spüren kannst:


  • Stressabbau: Durch tiefere Atmung sinkt dein Cortisolspiegel, Anspannung löst sich, und dein Körper erinnert sich daran, wie Entspannung geht.

  • Mehr Energie & Klarheit: Wenn du dich müde, unkonzentriert oder überfordert fühlst, hilft bewusstes Atmen, das Gehirn besser zu versorgen und deine Gedanken zu sortieren.

  • Emotionale Regulation: Statt in alten Mustern oder Gefühlen steckenzubleiben, bietet dir der Atem einen Anker – du kommst zurück ins Hier und Jetzt.

  • Schmerzlinderung: Atem lenkt Aufmerksamkeit, schafft Weite und kann das Schmerzempfinden verändern.

  • Traumaheilung: Über den Atem lernst du, im Körper präsent zu bleiben, ohne dich zu überfluten. Das Nervensystem darf sich neu organisieren und Sicherheit finden.


Das Schönste daran: Breathwork endet nicht mit der Session.Du kannst kleine Atemübungen jederzeit in deinen Alltag einfließen lassen – morgens, um klar und wach in den Tag zu starten, in stressigen Situationen, um Ruhe zu finden, oder abends, um besser zu schlafen. Dein Atem wird zu einem Werkzeug, das dir immer zur Verfügung steht. Du brauchst keinen extra Koffer packen;)


Ich möchte noch auf eine kleine interessante Erweiterung für die Atempraxis eingehen. Das ist Inquire, "das Nachspüren" ode "in-sich-hinein-lauschen".

Es ist ein Teil vieler traumasensibler Breathwork- und Körperarbeits-Ansätze.

Während du atmest oder nach einer Session nimmst du dir Zeit, innerlich Fragen zu stellen – ohne Druck, ohne Erwartung, sondern mit neugieriger, freundlicher Aufmerksamkeit. Oder einfach nur zu spüren, wo ist es kalt, warm, schmerzhaft, dumpf, taub, laut, leise. Braucht es Bewegung, oder gibt es Stille.


Die Rolle von Inquire

„Inquire“ heißt: nachspüren, erforschen, neugierig hinschauen.

  • Nach einer Atemsession oder währenddessen kannst du mit sanften Fragen erforschen:„Wo spüre ich Weite? Wo zieht sich etwas zusammen? Welche Gefühle tauchen auf?“....

  • Dadurch wird Breathwork nicht nur eine Technik, sondern ein Prozess, der Selbstwahrnehmung und Integration fördert.

  • Symptome (Depression, Angst, Schmerz …) werden nicht als „Fehler“ erlebt, sondern als Botschaften, die durch Atem und Inquire verstanden werden können.


Warum ist Inquire wichtig?

  • Es verhindert, dass Erfahrungen „verpuffen“.

  • Du lernst, Empfindungen und Emotionen zu verstehen, statt sie zu verdrängen.

  • Dein Nervensystem begreift: „Ich bin sicher. Ich kann fühlen und präsent bleiben.“

  • So entsteht echte Integration – Atem, Körper, Emotionen und Verstand kommen zusammen.

Kurz gesagt:Breathwork öffnet die Tür – Inquire hilft dir, bewusst hindurchzugehen und das, was du erlebt hast, wirklich in dein Leben mitzunehmen.


Es ist eine so powervolle Synergie, also ein doppeltes Glück für dich, dich mit Atmung zu belben und dann in das Erkunden hineinzuschwingen.


Fazit: Eine Breathwork-Session öffnet dir nicht nur einen Raum der Erfahrung, sondern schenkt dir Werkzeuge für dein tägliches Leben. Dein Atem wird zur Brücke zwischen Körper, Emotionen und Geist – und erinnert dich immer wieder daran, dass du mehr bist als Stress, Schmerz oder Trauma.


Warum schreibe ich dir das alles?

Damit du ein Gespür dafür bekommst, was ich in meinen Räumen, in denen wir uns mit Breathwork und Inquire beschäftigen, anbiete.


Im September hast du einen ganzen Monat Zeit dafür. Wir werden jeden Tag von Montag bis Freitag von 20-21:15h atmen und erkunden.

Du wirst deine inneren Räume kennenlernen und dich in deinem Atemraum erfahren können.

An den Wochenenden ist Integrationszeit. Ich würde empfehlen, ein kleines Heft anzulegen, in dem du dir Notizen, Bilder oder ähnliches einfügst, um dir nach dem Monat nochmal deine Reise vor Augen zu halten.


Du kannst dich zu diesem, zu deinem Experiment unter folgendem link anmelden:


Ich freue mich riesig auf die gemeinsame Reise und lass die Spiele beginnen.


Deine Ina Fabijenna













 
 
 

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