Eingebettet in den Armen von Mutter Erde.
An einem stillen Ort, tief im Erdkern eingebettet, ruhst du. Du spürst, das ETWAS geschieht.
Es ist eine Vorahnung die dich spüren lässt, dass es hier, an diesem ruhigen Ort bald eine Bewegung entstehen wird.
Noch nicht. Noch ist es still und lässt dich sanft der Stille verfallen. Wieder schlummerst du ein und lässt dir vom Herzschlag der Erde weitere Geschichten erzählen, wie alles begann.
Schläfrig hörst du hin und bist verzaubert von diesem ewigen Wissen, von all dem, was ist.
Doch da ist ein Vibrieren, du spürst es genau. ETWAS will dich stupsen und dich aufrütteln.
Du fühlst dich in deiner Ruhe gestört, willst dich wehren und in die Stille entfliehen.
Ein Grollen entsteht und bringt alles in Bewegung, dein Platz hier im Erdkern wird immer feuchter und es füllt sich weiter und weiter.
Sanft wirst du eingeladen dich mit auszudehnen, wirst umgarnt mit quirrligen, glucksenden Energien. Neugierde wecken sie in dir und du wirst belebt in deinem stillen heimeligen Dunkelheit.
Noch hälst du fest, willst nicht fort. Nicht fort aus dieser behaglichen Höhle, in der du schon IMMER gewesen bist. Du kannst dich nicht erinnern, schon mal woanders gewesen zu sein.
Sanft wirst du umspielt und es flüstert dir zu. Nimmt dich langsam, ohne das du es merkst, in ihr Element auf. Es durchdringt dich ganz liebevoll und erzählt dir andere Geschichten, die ebenso spannend sind. Du lauschst und bemerkst gar nicht, wie du von dem ETWAS mitgenommen wirst, auf seine und damit auch deine Reise.
Dieses ETWAS sprudelt durch so manches Erdreich und gelangt durch viele verschiedene Schichten an die Erdoberfläche.
Noch wagst du nicht, dich hinaus in dieses Unbekannte zu wagen. Du hälst an der Dunkelheit fest. So interessant wie diese, deine Reise durch den Untergrund auch war. Soviel hast du wahrnehmen können und in dich aufnehmen dürfen. Doch....
Bist du bereit, dich mit dem ETWAS hinaus zu wagen? Deine Reise anzutreten?
Und da ist sie, die Gelegenheit. Das ETWAS drängt dich mit raus, durchdringt dich mit seinem flüssigen Wesen. Du bist plötzlich dieses flüssige Wesen und hinaus wirst du gedrängt.
Wo bist du? Wo erblickst du die Erdoberfläche?
In einer Wiese, in einer Bergquelle, oder in einem Wald an den Wurzeln eines Baumes?
Hast du bemerkt, was dich durchdrungen hast, zu was du geworden bist?
Wasser.
Geboren in den Tiefen der Mutter Erde. Verbunden mit ihrem uralten Wissen von Wachstum, von Stille, vom Sein, von Veränderung. Erde und Feuer gebären das Wasser. Luft und Metall schenken ihm die Mineralien, die es für seine Reise braucht.
Neugierig begibst du dich ganz jungfräulich auf die Reise. Noch ganz jung und frisch. Voller Tatendrang und doch noch zögerlich tastest du dich am Grund entlang. Du spürst, du hast eine Bestimmung. Du hörst die Stimmen flüstern. Sie erzählen dir, wofür du da bist und was du zu tun hast.
Alles um dich herum ist so viel interessanter und du lässt dich ablenken von all dem Neuen um dich herum.
Vorsichtig zuerst schaust du dich um. Was für ein Lärm?
Vögel, Wind, Regen, das Knarzen der Pflanzen, das Schlürfen und Glucksen. Du bist berauscht, von so viel mehr, als in deiner bisherigen Dunkelheit.
Allmählich gewöhnen sich deine Sinne an die neue Umgebung.
Weiter geht es, das Wasser zieht seine Bahn durch die Natur, wird von dem nachdrängenden Wasser weitergeschoben. Es drängt weiter und weiter, so als wenn es klar ist, dass es weiß, wo es hin will.
Ein Streben nach dem Erfüllungsort, von dem dir niemand sagen kann, wo das ist. Du fragst, wer du bist, bei so vielen Eindrücken. Du hast das Gefühl dich zu verlieren. Du lernst so vieles Neues kennen. Wie ein Fisch, springst du in die eine Welle und dann in die andere. Du strauchelst am Ufer entlang und lässt dich kitzeln von den herabhängenden Ästen der ufernahen Bäumen.
Und weiter geht die Reise, du triffst auf Dinge, die dich nutzen, um von einem Ort zum nächsten zu kommen.
Du spürst, wie du größer und größer wirst. An manchen Stellen fließt du ganz gemächlich dahin, dann kommt eine Stromschnelle und plötzlich ist da eine Wand. Dein Fluss wird gehindert. Du staust dich auf und plötzlich mit geballter Kraft entlädt sich deine ureigene Kraft und du umwanderst alles, was sich in deinem Fluss befindet.
Nichts kann dich aufhalten, denn dein Streben ist weit in der Ferne.
Auf deinem Weg triffst du viele Wesen und alle haben sie dir Geschichten zu erzählen. Du spürst, dass du nicht mehr so rein bist, wie in der Zeit, als du die Quelle warst.
Durch dein Flußbett versuchst du dich zu reinigen. Steine schenken dir ihr Mineral und du schleifst sie rund und runder, bis sie zu kleinsten Kristallen werden.
Ach so vieles geschieht und du fließt unbeirrt deinem Ziel entgegen.
Wohin fließt du?
Wo geht es hin?
Tief im Inneren weißt du es.
Tief in dir schlummert ein Wissen aus den Zeiten von Äonen Zeitaltern dieser Erde.
Tief in dir, mit Wasser umwoben, weißt du es.
Willst du es wecken?
Willst du dich in dich selbst ergießen?
Lass dich tief in dich versinken, spüre all die wunderbaren Orte, an denen du verweilst bist.
Spüre das sanfte Wissen in dir und höre zu. Lausche deiner Stille und höre den Liedern der Vergangenheit zu. Spüre wie es sich in dir beginnt zu regen und du dich wieder im Wasser befindest, du bist durchdrungen deines Flusses und nun beginne wieder dich daran zu erinnern und fließe.
Folge deiner inneren Weisheit und fließe. Spüre jeden Atemzug und genieße die Lebendigkeit in deiner Körperin.
Folge deinem inneren Ruf und wisse, wo du dich hinbewegst.
So wie der Fluss zum Strom wird auf dem Weg zum Ozean, so bist du ein Teil davon und wirst dich mit deinem Sein dem Ozean, dem kollektiven All-Sein verbinden und dich dem All-em hingeben.
Tauche tief hinab in deine dunkelsten Stellen und erfahre, wie du dich dem Licht empor erhebst. Fühle dich in dir selbst verankert, mit all den Geheimnissen um uns herum.
AHO
Deine Ina Fabijenna
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